Vorurteile werden nicht nur von Boulevard-Medien bedient. Trotz seriöser Statistiken, die ein differenzierteres Bild zeichnen, werden Klischees über „faule Griechen“ aufgegriffen. Stattdessen sollte über negative Fakten wie sinnlose Waffenimporte diskutiert werden.
„Siegtaki“ – diese „Bild“-Überschrift zur Feier des Sieges der deutschen Fußball-Nationalmannschaft über Griechenland im Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft 2012 hätten meine griechischen Freundinnen und Freunde als kleine ironische Spitze belächelt, wäre sie nicht einzuordnen in ein kontinuierliches Griechenlandbashing, das der Journalist Michael Spreng, einst Chefredakteur von „Bild am Sonntag“, auf die kurze Formel brachte: „Das grenzt an Volksverhetzung.“ Aber diese Überschrift war nicht die einzige, die zu dieser Zeit massive antigriechische Vorurteile bediente …>>>
Aus Politik und Zeitgeschichte (Beilage zur Zeitschrift „Das Parlament“) 35–37/2012 (27.08.2012)