Blutspur in Hellas

Die lange verdrängten deutschen Kriegsverbrechen im besetzten Griechenland 1941-1944

Die deutschen Kriegsverbrechen im besetzten Griechenland gehörten in der Bundesrepublik (und nicht nur hier) über Jahrzehnte zu den am wenigsten bekannten Untaten von Wehrmacht und Waffen-SS an der Zivilbevölkerung. So schrieb noch vor 12 Jahren der Historiker Hagen Fleischer: ”Die von der internationalen Historiographie erarbeitete ‚Europa-Karte‘ des faschistischen Okkupationsterrors ist extrem nord- lastig: Der Balkan und insbesondere Griechenland bilden weiße oder- bestenfalls – graue Flecken und sind einer breiteren europäischen Öffentlichkeit in diesem Kontext nahezu gänzlich unbekannt.” … lesen Sie hier den ganzen Beitrag >>> pdf.

Choregia 2012 (Jahrbuch)

Anmerkungen zum Griechenland-Bild in Deutschland

Vorurteile werden nicht nur von Boulevard-Medien bedient. Trotz seriöser Statistiken, die ein differenzierteres Bild zeichnen, werden Klischees über „faule Griechen“ aufgegriffen. Stattdessen sollte über negative Fakten wie sinnlose Waffenimporte diskutiert werden.

„Siegtaki“ – diese „Bild“-Überschrift zur Feier des Sieges der deutschen Fußball-Nationalmannschaft über Griechenland im Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft 2012 hätten meine griechischen Freundinnen und Freunde als kleine ironische Spitze belächelt, wäre sie nicht einzuordnen in ein kontinuierliches Griechenlandbashing, das der Journalist Michael Spreng, einst Chefredakteur von „Bild am Sonntag“, auf die kurze Formel brachte: „Das grenzt an Volksverhetzung.“ Aber diese Überschrift war nicht die einzige, die zu dieser Zeit massive antigriechische Vorurteile bediente …>>> pdf

Aus Politik und Zeitgeschichte (Beilage zur Zeitschrift „Das Parlament“) 35–37/2012 (27.08.2012)

Der Fall Distomo in Den Haag

Als am 12. September 2011 der Internationale Gerichtshof von Den Haag (IGH) zusammentrat, um in der Sache „Staatenimmunität – Deutschland gegen Italien“ zu verhandeln, da war das nicht das erste Mal, dass ein internationales Gericht mit dem Fall Distomo und anderen Kriegsverbrechen, begangen von deutschen Truppen im 2. Weltkrieg in Griechen- land, und den ausstehenden Entschädigungen für die Opfer zu tun hatte. Zuvor schon waren der Europäische Gerichtshof in Luxemburg (EuGH) und der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg (EGMr) damit befasst. In diesen beiden Fällen hatten Opfer aus Kalavryta und Distomo gegen die Bundesrepublik geklagt und verloren. Jetzt aber hatte Berlin den Spieß umgedreht: hier klagte die Bundesrepublik Deutschland als Rechtsnachfolgerin des Täterstaats gegen die Opfer. … lesen Sie hier den ganzen Beitrag >>> pdf.

Exantas Heft 15/ Dezember 2011

„Lügner und Betrüger?“

Rezension von Helmut Lölhöffel

Berühmte Hellenen wie der listenreiche Odysseus, die schöne Helena, der weise Sokrates, die künstlerische Melina Mercouri, der mächtige Aristoteles Onassis, der torgefährliche Theofanis Gekas oder die Figur des Lebenskünstlers Alexis Sorbas prägen unsere Wahrnehmung von den sagenhaften, den klassischen und den neuzeitlichen Griechen. Sie gelten als weltoffen und gastfreundlich, lebensfroh und improvisationsbegabt. Doch die schönen Fantasien sind getrübt. weiterlesen →

Griechenland, 1821-2011

Ein bibliographischer Streifzug

Es ist noch nicht allzulange her, da musste man (so man nicht des Neugriechischen mächtig war) in der Hauptsache auf englischsprachige Literatur zurückgreifen, wenn man sich über die Geschichte Neugriechenlands informieren wollte. Das 1949 bei Bouvier in Bonn erschienene Bändchen von Hans Hallmann Neugriechenlands Geschichte 1820-1948 war über viele Jahre die einzige einschlägige deutschsprachige Veröffentlichung. Das hatte noch 1984 auch Heinz A. Richter bei der Erstellung seiner voluminösen Bibliographie zur griechischen Zeitgeschichte mit Bedauern feststellen müssen (Griechenland und Zypern seit 1920, Heilbronn 1984). weiterlesen →

Kein übliches Griechenlandbuch

Von Kostas Kouvelis

Es ist höchst erstaunlich, was ein deutscher Journalist so alles über Griechenland weiß und zu Papier bringt! Oder doch nicht? Schließlich ist Eberhard Rondholz „ein Unsriger“, wie Georgios Tsiakalos anlässlich der Überreichung des „Ehrenrings“, des Kulturpreises der Vereinigung der Deutsch-Griechischen Gesellschaften am 27. März 2009 in Kiel formulierte (s. Exantas Nr. 10, S. 76, Juni 2009). Er muss es also wissen, der „Manolis“, wie er von seinen Freunden in Griechenland genannt wird! weiterlesen →

Und die Massenmörder züchten Blumen

Es ist schäbig, wie die Historikerkommission zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit des deutschen Außenministeriums den jüdischen Historiker und Auschwitz-Überlebenden Joseph Wulf behandelt, dessen Arbeit sie gleichwohl ausgiebig nutzte.

Mag sein, daß sie nicht gespielt war, die Überraschung und Empörung so vieler Kommentatoren und Rezensenten nach Lektüre der 880 Seiten über Das Amt und die Vergangenheit. Ein »epochales Werk«, das »langgehegte Legenden entlarvt«, hieß es, von Enthüllungen über die Mitwirkung der Herren der Wilhelmstraße an der Vernichtung der europäischen Juden war immer wieder die Rede. weiterlesen →