Herren des Morgenrots

Worauf basiert der Erfolg der griechischen Nazi-Partei »Goldene Morgenröte«?

Uniformierte Schlägertrupps der faschistischen Partei Chrysi Avgi (»Goldene Morgenröte«), die auf offener Straße, ungehindert oder gar unterstützt von der Polizei, Immigranten halb- oder ganz totschlagen, können nicht nur bei den Organen der Staatsgewalt auf ein hohes Sympathisantenpotential bauen. Ihre Zustimmungswerte sind bei Umfragen bis Mitte August auf über 15 Prozent gestiegen, in der Regierungspartei wird nicht mehr nur hinter vorgehaltener Hand über einen Schulterschluß mit der neuen politischen Kraft jenseits des eigenen ultrarechten Randes gesprochen, sollte es bei Neuwahlen zu einer Mehrheit mit der von Schwindsucht befallenen Pasok-Partei nicht mehr reichen. weiterlesen →

Blutspur in Hellas

Die lange verdrängten deutschen Kriegsverbrechen im besetzten Griechenland 1941-1944

Die deutschen Kriegsverbrechen im besetzten Griechenland gehörten in der Bundesrepublik (und nicht nur hier) über Jahrzehnte zu den am wenigsten bekannten Untaten von Wehrmacht und Waffen-SS an der Zivilbevölkerung. So schrieb noch vor 12 Jahren der Historiker Hagen Fleischer: ”Die von der internationalen Historiographie erarbeitete ‚Europa-Karte‘ des faschistischen Okkupationsterrors ist extrem nord- lastig: Der Balkan und insbesondere Griechenland bilden weiße oder- bestenfalls – graue Flecken und sind einer breiteren europäischen Öffentlichkeit in diesem Kontext nahezu gänzlich unbekannt.” … lesen Sie hier den ganzen Beitrag >>> pdf.

Choregia 2012 (Jahrbuch)

Anmerkungen zum Griechenland-Bild in Deutschland

Vorurteile werden nicht nur von Boulevard-Medien bedient. Trotz seriöser Statistiken, die ein differenzierteres Bild zeichnen, werden Klischees über „faule Griechen“ aufgegriffen. Stattdessen sollte über negative Fakten wie sinnlose Waffenimporte diskutiert werden.

„Siegtaki“ – diese „Bild“-Überschrift zur Feier des Sieges der deutschen Fußball-Nationalmannschaft über Griechenland im Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft 2012 hätten meine griechischen Freundinnen und Freunde als kleine ironische Spitze belächelt, wäre sie nicht einzuordnen in ein kontinuierliches Griechenlandbashing, das der Journalist Michael Spreng, einst Chefredakteur von „Bild am Sonntag“, auf die kurze Formel brachte: „Das grenzt an Volksverhetzung.“ Aber diese Überschrift war nicht die einzige, die zu dieser Zeit massive antigriechische Vorurteile bediente …>>> pdf

Aus Politik und Zeitgeschichte (Beilage zur Zeitschrift „Das Parlament“) 35–37/2012 (27.08.2012)

Der Fall Distomo in Den Haag

Als am 12. September 2011 der Internationale Gerichtshof von Den Haag (IGH) zusammentrat, um in der Sache „Staatenimmunität – Deutschland gegen Italien“ zu verhandeln, da war das nicht das erste Mal, dass ein internationales Gericht mit dem Fall Distomo und anderen Kriegsverbrechen, begangen von deutschen Truppen im 2. Weltkrieg in Griechen- land, und den ausstehenden Entschädigungen für die Opfer zu tun hatte. Zuvor schon waren der Europäische Gerichtshof in Luxemburg (EuGH) und der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg (EGMr) damit befasst. In diesen beiden Fällen hatten Opfer aus Kalavryta und Distomo gegen die Bundesrepublik geklagt und verloren. Jetzt aber hatte Berlin den Spieß umgedreht: hier klagte die Bundesrepublik Deutschland als Rechtsnachfolgerin des Täterstaats gegen die Opfer. … lesen Sie hier den ganzen Beitrag >>> pdf.

Exantas Heft 15/ Dezember 2011

„Lügner und Betrüger?“

Rezension von Helmut Lölhöffel

Berühmte Hellenen wie der listenreiche Odysseus, die schöne Helena, der weise Sokrates, die künstlerische Melina Mercouri, der mächtige Aristoteles Onassis, der torgefährliche Theofanis Gekas oder die Figur des Lebenskünstlers Alexis Sorbas prägen unsere Wahrnehmung von den sagenhaften, den klassischen und den neuzeitlichen Griechen. Sie gelten als weltoffen und gastfreundlich, lebensfroh und improvisationsbegabt. Doch die schönen Fantasien sind getrübt. weiterlesen →

Das wird eine Rosskur

ATHEN In Krisenzeiten leiden besonders die Museen, und Kriegsgott Ares hat bei Tisch allemal einen längeren Löffel als Thalia und Polyhymnia, wenn es an die Haushaltstöpfe geht. Gerade mal 350 Millionen Euro stehen im griechischen Staatshaushalt noch für die Kultur zur Verfügung. Das entspricht der Summe, die im Verteidigungshaushalt gekürzt wird. 350 Millionen Euro für die Kultur eines ganzen Landes, das ist weniger, als Berlin für seine Kultur ausgibt – die Mittel des Bundes noch nicht mitgerechnet.

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Griechenland, 1821-2011

Ein bibliographischer Streifzug

Es ist noch nicht allzulange her, da musste man (so man nicht des Neugriechischen mächtig war) in der Hauptsache auf englischsprachige Literatur zurückgreifen, wenn man sich über die Geschichte Neugriechenlands informieren wollte. Das 1949 bei Bouvier in Bonn erschienene Bändchen von Hans Hallmann Neugriechenlands Geschichte 1820-1948 war über viele Jahre die einzige einschlägige deutschsprachige Veröffentlichung. Das hatte noch 1984 auch Heinz A. Richter bei der Erstellung seiner voluminösen Bibliographie zur griechischen Zeitgeschichte mit Bedauern feststellen müssen (Griechenland und Zypern seit 1920, Heilbronn 1984). weiterlesen →